Flotten und Fuhrparkbetreiber stehen vor vielen Herausforderungen rund um das Thema Energie, wie die Kontrolle und Verwaltung des Energieverbrauchs, die Einhaltung von Umweltstandards und Sicherheitsanforderungen, die Kosteneffizienz, die Optimierung des Kraftstoffverbrauchs und die Integration neuer Technologien.
Stellen wir uns vor, es gibt eine Flotte von Elektrofahrzeugen, die sich im Besitz eines Transport-, bzw. Logistik oder eines anderen Mobilitätsunternehmens befindet und von diesem betrieben wird. Die Fahrzeuge sind mit einer Connected-Car-Plattform verknüpft, die es dem Unternehmen ermöglicht, ihren Standort, Fahrzeugwerte und Ladestatus in Echtzeit zu verfolgen. Eine Connected-Car-Plattform ist eine Art von Software, die es ermöglicht, dass Fahrzeuge miteinander und mit der Außenwelt kommunizieren.
Außerdem hat das Unternehmen an verschiedenen Orten in der Stadt ein Netz von Ladestationen eingerichtet, an denen die Fahrzeuge bei Bedarf ihre Energiespeicher wieder aufladen können. Die Ladestationen sind an das Stromnetz angeschlossen und werden mit erneuerbaren Energiequellen wie Sonnen- oder Windenergie betrieben.
Überblick über die Connected-Car-Plattform und ihrer Möglichkeiten
Die Connected-Car-Plattform bietet verschiedene Möglichkeiten, wie die Echtzeitverfolgung von Fahrzeugstandorten oder den Standort von Fahrzeugen zu teilen, die von Mietdiensten genutzt werden. Dies kann über GPS oder andere Ortungstechnologien erfolgen.
Ein weiteres wichtiges Merkmal von Connected-Car-Plattformen ist die Möglichkeit, Informationen über die Leistung von Fahrzeugen zu sammeln und zu analysieren. Dies umfasst beispielsweise die Geschwindigkeit, die zurückgelegte Strecke oder den Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeugs. Solche Informationen sind für Fahrzeughersteller, Fuhrpark- oder Flottenbetreibende nützlich, um die Leistung von Fahrzeugen zu optimieren oder um Wartungsbedarf frühzeitig zu erkennen.
Auch die Überwachung des Ladestatus von Elektrofahrzeugen ist ein wichtiges Anwendungsgebiet von Connected-Car-Plattformen. Eine solche Plattform liefert auf vielfältiger Weise Informationen darüber, wann und wo ein Elektrofahrzeug geladen wurde und wie lange dies dauerte. Diese Informationen können für den Fahrzeughalter nützlich sein, um den Energieverbrauch des Fahrzeugs zu optimieren oder um zu , wann das Fahrzeug wieder geladen werden muss. Zusätzlich kann eine Prognose über die (Rest-)Lebensdauer des Energiespeichers getroffen werden.
Optimierungen des Fahrzeug- und Flottenbetriebs
Die Connected-Car-Plattform wird im Flotten- bzw. Fuhrparkmanagement eingesetzt, um den Energieverbrauch und –kosten, sowie die Verfügbarkeit zu überwachen und zu optimieren. Dies erfolgt durch die Sammlung von Daten über den Kraftstoff- bzw. Energieverbrauch, die Geschwindigkeit, zurückgelegte Strecke sowie das Ladeverhalten.
Um den Energiekosten der Flotte zu optimieren und Ausfallzeiten zu minimieren setzt der Fuhrpark bzw. Flottenbetreiber ein Energiemonitoringsystem ein, um den Ladestatus der einzelnen Fahrzeuge zu überwachen und ihre Ladevorgänge zu den ökologisch und kosteneffizientesten Zeiten zu planen. So plant das System beispielsweise einen Ladevorgang zu Zeiten außerhalb der Spitzenlastzeiten, wenn die Energiepreise niedriger sind oder viel Ökostrom zur Verfügung steht.
Die gesammelten Daten werden dann analysiert, um Muster im Energieverbrauch zu erkennen und um festzustellen, wo Einsparungen möglich sind. Zum Beispiel erkennt der Flottenmanager mithilfe der Connected-Car-Plattform, dass bestimmte Fahrzeuge überdurchschnittlich viel Energie verbrauchen und kann Maßnahmen ergreifen, um dies zu verringern. Dies erfolgt durch Schulungen für Fahrer zum effizienteren Fahrverhalten oder durch den Einsatz von Fahrzeugen mit besserem Energieverbrauch.
Die Connected-Car-Plattform kann auch dazu beitragen, die Verfügbarkeit von Elektrofahrzeugen in der Flotte zu optimieren, indemLadezyklen auf den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Ungeplante Ausfälle für kurzfristig notwendiges Nachladen werden so vermieden.
Des Weiteren können elektrische Fahrzeugbatterien als sogenannte „Batteriespeicher“ dienen, um Strom zu speichern und zu nutzen, wenn er benötigt wird. Dies ist eine sehr effiziente und kostengünstige Methode zur Speicherung von Strom. Der Batteriespeicher speichert den Strom, den das Fahrzeug während der Fahrt erzeugt, und gibt ihn bei Bedarf an das Stromnetz zurück. Dadurch wird eine größere Menge an Strom gespeichert und bei Bedarf genutzt werden, was die Kosten für die Stromspeicherung senkt.
Fuhrparkbetreibern könnte sich so ein weiteres Geschäftsfeld eröffnen, dass aus der zunehmenden Volatilität der Elektroenergieversorgung durch den voranschreitenden Ausbau regenerativer Energieerzeugung erwächst. Sie würden nun neben Mobilitätsdiensten auch dringend benötigte Speicherkapazitäten bereitstellen und mit derselben Investition weitere Einnahmemöglichkeiten erschließen.
Big-Data Analysen unterstützen dabei
Big-Data stellt Tools und Algorithmen bereit, die speziell dafür ausgelegt sind, große Datenmengen, wie sie von der Connected-Car-Plattform verfügbar gemacht werden, schnell und effektiv aufzubereiten und zu analysieren.
Eine Big-Data-Analyse der Daten, die von der Connected-Car-Plattform erfasst werden, kann dazu beitragen, die Energieeffizienz von Fahrzeugen zu verbessern und Kosteneinsparungsmöglichkeiten zu identifizieren. Um Muster im Verbrauch zu erkennen, können diese analysiert werden. Auf der Basis dieser Analysen werden dann Maßnahmen ergriffen, um den Energieverbrauch zu optimieren.
Über den Themenkomplex des Energiemonitorings hinaus, eröffnet die Connected Car Plattform natürlich auch Möglichkeiten für verschiedenste weitere Big-Data-Analysen. So werden anhand von Nutzungshäufigkeiten Investitionsentscheidungen zur Anpassung der Flotte an den tatsächlichen Bedarf getroffen und damit eine höhere Kosteneffizienz erreicht. Dies soll jedoch nur als Beispiel für viele weitere mögliche Use Cases dienen.
Die Synergie von Energie, Ladestationen, Energiemonitoring, Big-Data und Connected-Car
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass neben anderer Use Cases ein Energiemonitoring auf Basis der durch die Connected Car Plattform bereitgestellten Daten verschiedene Möglichkeiten zur Optimierung für den Betrieb von Fahrzeugflotten bietet.
So kann sowohl der Energieverbrauch und CO2-Fußabdruck individueller Fahrzeuge wie der gesamten Flotte minimiert, die Nutzung von Zeiten mit niedrigen Energiekosten optimiert, sowie auch die Verfügbarkeit von Fahrzeugen maximiert werden.
All dies wird unterstützt bzw. überhaupt erst ermöglicht durch geschickte Verbindung und Anwendung von Werkzeugen aus dem Bereich Big Data zur effektiven Aufbereitung und Analyse großer unstrukturierter Datenmengen.
Betreiber von Fahrzeugflotten werden so unterstützt in Ihren Bestrebungen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und den CO2-Fußabdruck zu verkleinern, während sie gleichzeitig die Gesamtleistung und Zuverlässigkeit der Flotten verbessern. Daher ergeben Energiemanagement und Fuhrparks eine wundervolle Synergie.