Die schlüsselfertige HCI-Plattform für Red Hat OpenShift

Mit einer Container-nativen Storage-Lösung in die Hybrid Cloud – IBM Spectrum Fusion

Manch einer mag sich wundern, warum IBM im September 2021 mit Spectrum Fusion eine HCI-Lösung auf den Markt gebracht hat. Man könnte denken, der Einstieg in den Hyper-Converged-Markt käme reichlich spät. Die grundlegende Idee ist jedoch eine andere. Es geht nicht darum, auf einem gut besetzten und etablierten Markt ein paar Stücke vom Kuchen für sich zu gewinnen. Vielmehr möchte IBM nicht den Schwerpunkt auf virtuelle Maschinen setzen, sondern eine delikate Torte mit einem anderen Fokus offerieren. IBM Spectrum Fusion bietet quasi schlüsselfertig den Einstieg in eine Red Hat OpenShift Container-Plattform. Durch das Zusammenspiel mit der darunterliegenden Spectrum Scale Software und dem damit verbundenen, extrem schnellen Durchsatz ist der Einsatz speziell für den Enterprise-Gebrauch höchst interessant.

Einfaches Set-Up

Fusion heißt übersetzt Zusammenschluss oder Verschmelzung – und der Produktname trifft sehr gut die Vorteile von IBM Spectrum Fusion. Das System besteht, klassisch für eine HCI-Lösung, aus Compute-Nodes, Storage und Netzwerk. Doch der Stack darauf hat es in sich – Spectrum Scale und Red Hat OpenShift.

Gestartet ist der Hersteller mit einer Appliance, die alles mitbringt, um sofort loslegen zu können. Einfaches Set-Up und eine Architektur, die auf Herz und Nieren getestet ist, und bei der das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten gewährleistet ist. Das bietet, wie so häufig im Leben und je nach Perspektive, Vor- und Nachteile.

Stabilität trotz einfachem Einstieg

Der ein oder andere Technikverliebte, der immer die allerneueste Version von OpenShift haben möchte, wird eventuell enttäuscht sein, ein wenig hinter dem letzten Release herzuhinken. Das ist aber ganz bewusst so gestaltet, um Unternehmen eine stabile und Enterprise-würdige Gesamtlösung anzubieten. Mit zwei Updates pro Jahr mag sich das für Versions-Hipster etwas behäbig anfühlen.

Auf der anderen Seite bietet genau dieses Komplettpaket natürlich viel Charme aus Unternehmenssicht. Gerade die sehr überschaubare Anzahl von Updates bietet Stabilität auf der einen Seite, und Sicherheit auf der anderen. Denn bevor die neuen Versionen zum Update angeboten werden, ist deren Zusammenspiel von Herstellerseite getestet und freigegeben. Der Faktor des ‚dernier cri‘ mag Entwicklern etwas zu kurz kommen. Wer alles selbst testen und zusammenbasteln möchte, der wird vermutlich nicht in der Fangemeinde von IBM Spectrum Fusion angesiedelt sein. Wer Fehlerquellen und händischen Aufwand minimieren möchte, fühlt sich mit diesem holistischen Ansatz besten aufgehoben.

Es ist schlicht eine Frage der Herangehensweise. Blickt man durch die Brille von IT-Leitern oder Fachbereichen, birgt ein solcher Ansatz sehr viele Vorteile. Die Komplexität wird nicht verschleiert, aber auf der Anwendungsseite ist der Kunde mit dieser nicht belastet. Zudem bietet Spectrum Fusion einige Einsatzszenarien: Wer den größeren Einstieg in die Container-Welt noch nicht gewagt hat, bekommt hiermit eine einfache und schnelle Möglichkeit, ohne sich mit allen Parametern auseinander setzen zu müssen. Für Managed Service Provider bietet die Geschlossenheit des Systems einen guten Ansatz, Kunden Spectrum Fusion als Private Cloud anzubieten. Auch für ISVs im AI-, ADAS- und medizinischen Umfeld wird der Einstieg leicht gemacht.

Unternehmen, die die Container-Reise bereits gestartet haben, aber nicht selten vor enormen Herausforderungen angesichts der Komplexität stehen und den mangelhaften Projektfortschritt beklagen, könnte diese IBM Turnkey Solution sehr zupasskommen.

Nicht nur die Geschlossenheit des Systems und die damit verbundene Stabilität adressieren Enterprise-Umgebungen, sondern auch die Performance. Und Enterprise-Umgebung meint nicht die Klassifizierung einer Unternehmensgröße, sondern die Kritikalität der Geschäftsdaten.

Keep it simple – System-Setup und Application Lifecycle Management

IBM hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Storage-Betrieb möglichst einfach zu gestalten. Dieser Anspruch ist so kurz wie treffend für die gesamte IBM-Storage-Plattform formuliert – „Storage made simple“. IBM Spectrum Fusion trägt die Idee der Simplifizierung auf den Einsatz von OpenShift weiter. Fusion macht OpenShift „easy“ in Bezug auf Deployment und Betrieb. Über das User Interface lässt sich die Installation automatisiert anstoßen. Die Kompatibilität der Komponenten ist sichergestellt.

Ein hoch skalierbares containerisiertes Filesystem vereint durch Erasure Coding hohe Verfügbarkeit mit einem überlegenen Datenschutz für Objektspeicherdaten. IBM Spectrum Fusion integriert nicht nur persistent Volumes für Container, sondern ermöglicht auch Snapshots, die persistent abgelegt werden und sichert somit die Container. Ein Restore nimmt lediglich einige Sekunden in Anspruch.

Einfache Administration und höchste Performance

Ein Dashboard bietet den komprimierten Blick über die Komponenten und erlaubt das Management von Hard- und Software-Bausteinen des OpenShift-Clusters. Sichtbar ist der Nutzungsgrad von CPU, Memory, Storage und Netzwerk. Storage Services können von diesem zentralen Dashboard aus gesteuert werden, und per Click erreicht man das OpenShift Advanced Cluster Management, womit sich mehrerer Openshift-Cluster verwalten lassen.

IBM Spectrum Fusion folgt den modernen, applikationsgetriebenen Architekturanforderungen, die bei aller erforderlicher Agilität, die mit Container Workloads einhergehen, Konsistenz in den Datenservices, im Management und der Orchestrierung sicherstellen müssen. Der container-native Speicher macht es einfach, entsprechende Applikationen zu bauen und zu betreiben.

Die Kernkomponente ist IBM Spectrum Scale. Dieses hoch performante parallele Filesystem erlaubt den schnellen Zugriff auf global verteilte Daten in hybriden Clouds. Und die der Parallelisierung geschuldete Performance prädestiniert Fusion für AI-intensive Workloads. Dass IBM Spectrum Scale Performance liefern kann, hat unter anderem der Supercomputer ‚Summit‘ am Oak Ridge National Laboratory (ORNL) gezeigt, der 2018 damit auf Platz 1 kam [1].

Auch für SVA bedeutet IBM Spectrum Fusion eine sinnvolle Verschmelzung der eigenen Kompetenzen. Angefangen mit den klassischen Disziplinen im Datacenter, wie Know-how zu Storage- & Server-Systemen, Netzwerk, Cloud & Automation und Hyperconverged, hin zum Fachbereich Agile IT & Soft-ware Development mit tiefen Kenntnissen unter anderem zu Software-Entwicklung, Container-Plattformen und Cloud Management.