Industrie 4.0–Auf was es bei der Digitalisierung der Produktion ankommt–Industrialisierung im Wandel–Teil 4

Wie Industrie 4.0 die Arbeitswelt verändert

Der Mensch bleibt trotz Digitalisierung zentraler Bestandteil der Produktion. Seine Aufgaben bestehen darin, die Fertigungsabläufe des Produktionsnetzwerkes zu steuern und zu überwachen. Assistenzsysteme stellen dem Mitarbeiter alle benötigten Informationen jederzeit zur Verfügung. Sie unterstützen den Menschen in der Interaktion mit der Maschine, gehen auf Möglichkeiten und Bedürfnisse der Mitarbeiter ein und haben das Potenzial ältere Menschen länger in das Berufsleben einzubinden.[1]

Wachstumschancen in sämtlichen Bereichen

Durch die Digitalisierung entstehen neue Geschäftsprozesse. Dies betrifft neben dem Maschinen- und Fahrzeugbau ebenfalls die Verwaltung, den Vertrieb oder das Marketing. Die zunehmende Vernetzung und Automatisierung ersetzt Arbeitsplätze durch Roboter, künstliche Intelligenz und Maschinen, auf der anderen Seite steigt der Bedarf an hochqualifiziertem Personal und ihre Verfügbarkeit auf dem Arbeitsmarkt. Durch die Digitalisierung entstehen somit neue Jobs und neue Geschäftsmodelle. Routineaufgaben werden von Maschinen übernommen. Der Mensch wird Planungs- und Organisationsaufgaben übernehmen.

Heute schon an morgen denken

Unternehmen müssen gerade wegen des hohen Bedarfs spezialisierter und gut ausgebildeter Fachkräfte diese Entwicklungen rechtzeitig aufgreifen. Wissensarbeit wird zum primären Wertschöpfungsfaktor, sodass immer mehr Unternehmen eigene Entwicklungsabteilungen aufbauen und ihre Mitarbeiter in die Lage versetzen, innerhalb der neuen Prozesse kompetent und motiviert zu arbeiten.[2] Hierzu gehören lebenslanges Lernen und neue berufliche Qualifikationen.[3]

Nicht jedes Unternehmen wird im gleichen Maß von der Digitalisierung beeinflusst. Es ist jedoch Fakt, dass sie jedes Unternehmen früher oder später treffen wird. Nur wer sich frühzeitig um die Digitalisierung seines Unternehmens kümmert, hat aufgrund einer effizienteren Produktion gute Chancen zu überleben.[4]

Kunden als Antreiber für Industrie 4.0

Die Entwicklungen hin zur Industrie 4.0 gehen nicht nur auf effizientere Produktionsbemühungen von Unternehmen zurück, auch der Kunde kann als Antreiber für die Industrie 4.0 betrachtet werden. Nicht Massenprodukte, sondern Unikate werden immer häufiger nachgefragt. Manche Produkte gibt es inzwischen weltweit nur einmal – man spricht von individuellen Produkten, die auf Wunsch des Kunden zusammengestellt werden. Hierzu benötigt es einer individuelle Fertigung, bei der jedes Bauteil selbstständig entscheidet, welchen Weg es durch die Produktion nimmt. Die Fabrik der Zukunft reagiert flexibel und schnell. Hierzu ist künstliche Intelligenz notwendig. Elementar ist hierbei, den Kunden zu kennen und seinen individuellen Bedarf bedienen zu können.[5]

Außerdem werden digitale Daten in einer zukünftigen Produktion Schlüssel zum Erfolg. Dies betrifft Kundendaten, Produktdaten und Daten innerhalb des Produktionskreislaufs. Wie bereits beschrieben wird das Produkt mit der fertigenden Maschine kommunizieren. Hierdurch wird es möglich sein, dass in einem Arbeitsgang unterschiedliche Varianten eines bestimmten Produkts hergestellt werden können.[6]

IT-Sicherheit in der Industrie 4.0

IT- und Datensicherheit sind bei Industrie 4.0 essenziell, sodass Architekturen und Anforderungen im Bereich IT-Sicherheit weiterentwickelt werden müssen.[7] Mit der fortschreitenden Vernetzung spielt die IT-Sicherheit damit eine immer stärkere Rolle. So kann eine Manipulation der in der Produktion verwendeten Daten oder Algorithmen zu hohen wirtschaftlichen Problemen führen. Aufgabe von Industrie 4.0 ist es daher ebenfalls, für sichere Lösungen dieser Gefahren zu sorgen und einheitliche Sicherheitsstandards branchenübergreifend zu etablieren.[8]

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es kein Patentrezept für die Digitalisierung gibt, da Unternehmen unterschiedliche Strukturen und kulturelle Unterschiede haben. Wichtig vor der Einführung eines Digitalisierungs-Projekts ist jedoch, sich übergreifend die Frage zu stellen, was durch die Digitalisierung erreicht werden soll und auf welchem schon vorhandenen System man aufbauen kann. Hinzu kommen Fragestellungen bezüglich der Kosten und Qualität. So sollte man sich Gedanken über die Amortisationszeit machen und sich vorab überlegen, welche Qualitätsverbesserungen mit einer Digitalisierung einhergehen sollen. Darüber hinaus sollten Organisationsstrukturen und Funktionen festgelegt werden. Pilotprojekte können ebenfalls helfen, erste Schritte zu gehen.[9]

Es gibt bei der Digitalisierung keinen Königsweg. Jedes Unternehmen muss seinen eigenen Weg gehen, da jedes Unternehmen einzigartig ist.[10]

[1] https://bdi.eu/artikel/news/was-ist-industrie-4-0/
[2] https://www.wfb-bremen.de/de/page/stories/digitalisierung-industrie40/was-ist-industrie-40-eine-kurze-erklaerung
[3] https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/industrie-40.html
[4] https://www.wfb-bremen.de/de/page/stories/digitalisierung-industrie40/was-ist-industrie-40-eine-kurze-erklaerung
[5] https://www.wfb-bremen.de/de/page/stories/digitalisierung-industrie40/was-ist-industrie-40-eine-kurze-erklaerung
[6] https://www.maschinenmarkt.vogel.de/industrie-40-verstaendlich-erklaert-a-762257/
[7] https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/industrie-40.html
[8] https://www.maschinenmarkt.vogel.de/industrie-40-verstaendlich-erklaert-a-762257/
[9] https://www.produktion.de/trends-innovationen/darum-ist-it-so-wichtig-fuer-die-digitalisierung-der-produktion-300.html
[10] https://www.wfb-bremen.de/de/page/stories/digitalisierung-industrie40/was-ist-industrie-40-eine-kurze-erklaerung