Cloud-Ressourcen kosten oft mehr als gedacht – besonders in komplexen SAP-BTP-Landschaften (BTP = Business Technology Platform). Zwischen Global Accounts, Subaccounts, Spaces und verschiedensten Services fehlt schnell der Überblick: Wer nutzt was? Welche Ressourcen laufen still im Hintergrund weiter? Und an welchen Stellen entstehen unnötige Ausgaben?
Genau hier setzt der BTP Ressource Consumption Monitor an.
Es ist ein internes SAP-Tool, das Nutzung und Kosten der BTP zentral sichtbar macht, in Echtzeit und mit Detailtiefe bis auf Space-Ebene. Statt fragmentierter Einzeldaten bietet der Monitor eine einheitliche Sicht auf Verbräuche, Tendenzen und Optimierungspotenziale.
Das Ziel: Transparenz schaffen, Kontrolle zurückgewinnen und Cloud-Kosten aktiv steuern.
Funktionen des BTP-Monitors im Überblick
Der BTP-Monitor besteht aus mehreren Modulen, die zusammen eine ganzheitliche Sicht auf die Nutzung und Kosten innerhalb der SAP BTP ermöglichen:
BTP Overview
Zeigt die wichtigsten Kennzahlen auf einen Blick – darunter die meistgenutzten Services, die Gesamtkostenentwicklung sowie den Verbrauch der letzten Tage.
Billing Verification
Ermöglicht die tägliche Auswertung einzelner Services – inklusive Kostenverlauf, Prognose und Delta-Analyse zur einfachen Kostenverifizierung.
Cost Breakdown
Liefert eine detaillierte Sicht auf die Kostenstruktur – tagesaktuell und monatlich. Auch kostenlose Services und Free-Tier-Angebote werden berücksichtigt.
Cross Charging
Ermöglicht das Taggen von Kosten nach Projekt, Team oder Abteilung – ideal für interne Verrechnung und Budgetkontrolle.
Automatische Benachrichtigungen bei starkem Verbrauch, Budgetüberschreitungen oder plötzlichen Ausschlägen. Warnungen erfolgen direkt per E-Mail – kein böses Erwachen bei der Monatsabrechnung.
Alternative ohne BTP-Monitor: Das SAP BTP Cost and Usage Dashboard
Falls der BTP-Monitor nicht zur Verfügung steht, bleibt als Alternative nur das SAP BTP Cost and Usage Dashboard im Discovery Center.
Dieses Dashboard bietet eine übersichtliche Darstellung der Gesamtkosten pro Monat und erlaubt die Aufschlüsselung nach Service, Subaccount, eingeschränkten Alerts und Region.
Zusätzlich stehen einfache Filterfunktionen nach Zeitraum oder einzelnen Services zur Verfügung.
Limitierungen des Dashboards
Tiefere Einblicke, Prognosen, individuelle Alerts oder Verknüpfungen zu Projekten – genau diese Lücken schließt der BTP-Monitor.
Gerade in größeren BTP-Landschaften bietet er deutlich mehr Kontrolle und Handlungsmöglichkeiten.
Cost and Usage Dashboard vs. BTP-Monitor
| Funktion | Cost & Usage Dashboard | BTP-Monitor |
| Kostenübersicht | ✅ Ja | ✅ Ja |
| Aktuelle Nutzung | ❌ Nein (zeitverzögert) | ✅ Ja |
| Subaccount-Zuordnung | ✅ Ja | ✅ Ja (inkl. Space-Level) |
| Nicht genutzte Services erkennen | ❌ Nein | ✅ Ja |
| Credit-Verbrauch | ✅ Ja | ✅ Ja |
| Prognose | ❌ Nein | ✅ Ja |
| Automatische Warnmeldungen | ✅ Ja (BETA Version) | ✅ Ja (z. B. bei Peaks, Überschreitungen) |
| Tagging für interne Verrechnung | ❌ Nein | ✅ Ja |
| Vorschläge zur Kostenoptimierung | ❌ Nein | ✅ Ja |
| Visuelle Dashboards | ❌Stark Eingeschränkt | ✅ Umfangreich (mit Build Work Zone Oberfläche) |
Voraussetzungen für die Nutzung der Anwendung
Um die Anwendung nutzen zu können, sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Für ein Deployment in einer Cloud Foundry Umgebung (Plan: Standard) wird ein Subaccount mit aktivierter Cloud Foundry und einem erstellten Space benötigt. Der Name des Space darf keine Leerzeichen oder Bindestriche enthalten – Unterstriche sind erlaubt.
Bei einer Nutzung über Kyma muss Zugriff auf einen entsprechenden Namespace bestehen. Auch hier dürfen im Namen weder Leerzeichen noch Bindestriche verwendet werden – nur Unterstriche sind zulässig.
Zusätzlich werden einige SAP-Services vorausgesetzt: Die SAP HANA Cloud Instanz (z.B. Plan: Database) muss entweder bereits vorhanden oder neu angelegt werden, jedoch zwingend in derselben Region wie die Anwendung liegen. Die SAP Work Zone (Plan: Standard) muss sich im gleichen Subaccount befinden wie die Cloud Foundry App. Das SAP Business Application Studio (Plan: Standard-edition) kann unabhängig davon in jedem beliebigen Subaccount genutzt werden.
Neben den verpflichtenden Services besteht auch die Möglichkeit, die SAP Analytics Cloud optional einzubinden. Ab Version 2024.08 ist der zugehörige Tenant flexibel platzierbar und nicht mehr fest an den Global Account gebunden. Dadurch lässt sich die SAC z.B. direkt im Reporting-Subaccount platzieren.
Erforderliche Entitlements
Für den Betrieb der Anwendung müssen folgende Entitlements im Subaccount zugewiesen sein:
- Alert Notification – Plan: standard
- Authorization and Trust Management Service – Plan: application
- Destination Service – Plan: lite
- HTML5 Application Repository – Plan: app-host
- Job Scheduling Service – Plan: standard
- SAP HANA Schemas & HDI Containers – Plan: hdi-shared
- Usage Data Management Service – Plan: reporting-ga-admin
- Application Logging Service (optional) – Plan: standard (ab Version 2.1.0 entfernt)
Kosten im Blick behalten – das richtige Abrechnungsmodell wählen
Die Kosten des Ressource Consumption Monitors hängen von mehreren Faktoren ab: Umfang der Nutzung, technische Architektur und vor allem vom Abrechnungsmodell. Neben Pay As You Go (PAYG) und dem Business Technology Platform Enterprise Agreement (BTPEA) gibt es auch weitere Modelle wie CPEA oder Test-/Trial-Modelle.
Je nach Nutzung und Abrechnungsmodell können die monatlichen Kosten stark variieren. Daher ist es entscheidend, das passende Modell zu wählen.
Wichtig ist: Die Entscheidung wirkt sich direkt auf die laufenden Kosten aus – besonders bei speicher- oder nutzungsintensiven Services wie SAP HANA Cloud oder Cloud Foundry Runtime. In komplexen BTP-Landschaften ist Transparenz über Services und Schnittstellen entscheiden für den stabilen Betrieb und die Weiterentwicklung. Eine externe Sicht unterstützt dabei.
Unser Ziel: Eine effiziente, transparente und skalierbare BTP-Umgebung – mit Kosten, die im Griff bleiben.
Fazit: Mit dem BTP-Monitor zur fundierten Entscheidungsgrundlage
BTP-Landschaften mit mehreren Global- und Subaccounts, diversen Services und unterschiedlichen Abrechnungsmodellen sind oft schwer zu überblicken. Um Transparenz über Nutzung und Kosten zu schaffen, empfiehlt sich der Einsatz des SAP BTP Resource Consumption Monitor.
Er ermöglicht eine strukturierte Auswertung der Ressourcennutzung, deckt potenzielle Kostentreiber auf und schafft die Grundlage für fundierte Entscheidungen. So lassen sich Aufwände klarer zuordnen, Budgets gezielter steuern und Optimierungspotenziale gezielt identifizieren.