SVA unterstützt die Charité bei der Bereitstellung von COVID-19 Daten

Coronavirus. Sars-CoV-2. Covid-19. Alle drei Bezeichnungen – die übrigens unterschiedliche Bedeutungen haben – begleiten uns bereits seit über einem Jahr und haben unseren Alltag gehörig auf den Kopf gestellt. Seit Beginn der Pandemie steht u.a. der Gesundheitssektor vor vielen Herausforderungen. Forscher, Kliniken, Politiker; allesamt arbeiten unter Hochdruck an Lösungen um die aktuelle Ausnahmesituation in den Griff zu bekommen. Doch worauf basieren ihre Entscheidungen in der aktuellen Krisensituation?

Als Grundlage können zukünftig Dashboards, wie das des Universitätsklinikums Bonn (UKB) dienen. Das COVID-19-Dashboard (https://coronadashboard.ukbonn.de) wurde im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (MII) und des Netzwerks Universitätsmedizin von dem UKB entwickelt und ist ein Teil des CODEX-Projektes. Es gibt auf Basis aktueller Auswertungen der unterschiedlichen Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) Einblicke in die Situation in den Universitätskliniken,  bezogen auf Covid-19. Die dort im Dashboard gebündelten Daten werden dabei unter Einhaltung maximaler Datenschutzanforderungen veröffentlicht. Perspektivisch zeigt es uns, wie über mehrere Standorte hinweg Informationen zur Patientenversorgung und Forschung genutzt werden können, um die Transparenz im Bereich der Gesundheitsversorgung zu stärken. Diese fundierte Entscheidungsgrundlage verringert die Zeit, die zur Einschätzung von Entwicklungen benötigt wird und hilft dabei Krisensituationen einfach fundiert beurteilen zu können.

Auf dem Dashboard werden die Daten in Form von Grafiken visualisiert. Nachfolgend ein Auszug des Dashboards vom 16.04.2021 der SARS-CoV-2 Patienten der beteiligten Universitätskliniken ausgewertet nach Geschlecht sowie ambulanten und stationären Aufenthalten:

Abbildung 1: Auswertung der SARS-CoV-2-Patient nach Geschlecht, https://coronadashboard.ukbonn.de/stationary, Stand: 16.04.202

Welche Ziele verfolgen die Medizininformatik-Initiative und das Netzwerk Universitätsmedizin?

Wie der Name bereits vermuten lässt, liegt der Schwerpunkt der MII auf der Medizininformatik. Sie nutzt die Gelegenheit der medizinischen Digitalisierung sowohl für die Forschung, als auch für die Patientenversorgung. Beteiligt sind alle deutschen Universitätskliniken, sowie weitere Partner, die sich zu verschiedenen Konsortien zusammengeschlossen haben. Durch die Etablierung von Datenintegrationszentren an allen Standorten werden Forschungs- und Versorgungsdaten ausgetauscht und gemeinsam genutzt.

An die Wichtigkeit der Vernetzung aller deutschen Universitätskliniken sowie dem flächendeckenden Austausch rund um Strategien zur Diagnostik und Behandlung knüpft das Netzwerk Universitätsmedizin ebenfalls an. Das Netzwerk hat seine Bedeutsamkeit auf die kliniknahe Forschung und Versorgungsforschung ausgerichtet. Die Vernetzung untereinander soll eine optimale Versorgung von COVID-19-Patienten sicherstellen. Das Forschungsnetzwerk wird von der Charité – Universitätsmedizin Berlin koordiniert, welche ebenfalls eine der teilnehmenden Universitätskliniken ist, die Daten an das COVID-19-Dashboard liefern.

Wie kommen die Daten aus der Charité zum Dashboard?

Im Dezember letzten Jahres haben wir bereits darüber berichtet, dass SVA die Charité und das Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) bei der Visualisierung von intensivmedizinischen Daten zu COVID-19, im Rahmen einer Data Lake-Plattform, unterstützt. Inzwischen wird der medizinische Data Lake weiter ausgebaut und unterstützt die Charité auch bei der Auswertung von Covid-19 Daten.

Abbildung 2: Darstellung des Datenflusses, eigene Darstellung, Stand: 16.04.2021

Prozesse auf dem Data Lake sorgen dafür, dass die benötigen Daten automatisiert aus der Quelle abgefragt, aufbereitet und in die Zielstruktur für das Covid-19 Dashboard transformiert werden. Stehen die Daten zur Verfügung, werden diese in einem vollautomatisierten Prozess über eine webbasierte API an das Dashboard übermittelt und damit sofort zur Anzeige gebracht. Die übermittelten Daten beinhalten dabei ausschließlich aggregierte Ergebnisdaten, sodass ein Rückschluss auf einzelne Patienten im Nachgang nicht mehr möglich ist.

Um sicherzustellen, dass die Daten auch stetig an das Dashboard übertragen werden, wurde ein Monitoring auf der Datenstrecke implementiert, das die verantwortlichen Mitarbeiter aktiv über ggf. aufgetretene Probleme benachrichtigt, um schnell und gezielt Fehler beheben zu können.

Quellen:
https://coronadashboard.ukbonn.de/stationary
https://www.medizininformatik-initiative.de/de/universitaetskliniken-bieten-eigenes-corona-dashboard
https://www.medizininformatik-initiative.de/de/ueber-die-initiative
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/aufgaben-und-ziele