SAP Solution Manager – Möglichkeiten und Mehrwerte mit dem Prozessmanagement

Der SAP Solution Manager (nachfolgend SolMan) ist ein kostenloses Produkt der SAP, dessen Potenzial oft ungenutzt bleibt. Der Solution Manager spielt jedoch schon heute eine zentrale Rolle in ihrer SAP-Landschaft und wird auch zukünftig immer wichtiger. Dabei unterstützt dieser nicht nur bei Wartungsprozessen, sondern auch in unternehmenskritischen Bereichen, Prozessen oder Methoden wie SAP Activate, SAP-Sicherheit, Dokumentation sowie Test- und Change-Management, um nur einige Beispiele zu nennen.

Abb. 1: Prozessablauf des SAP Solution Manager

Der SAP Solution Manager (nachfolgend SolMan) ist ein kostenloses Produkt der SAP, dessen Potenzial oft ungenutzt bleibt. Der Solution Manager spielt jedoch schon heute eine zentrale Rolle in ihrer SAP-Landschaft und wird auch zukünftig immer wichtiger. Dabei unterstützt dieser nicht nur bei Wartungsprozessen, sondern auch in unternehmenskritischen Bereichen, Prozessen oder Methoden wie SAP Activate, SAP-Sicherheit, Dokumentation sowie Test- und Change-Management, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die Lösungsdokumentation (SolDoc) wurde in Prozessmanagement umbenannt. Diese Änderung sollte das Missverständnis vieler Kunden beseitigen, dass die SolDoc NUR zum Speichern ihrer funktionalen und technischen Designdokumente in Microsoft Office Formaten dient. Das Prozessmanagement lässt sich als eins der Herzstücke der Funktionen des SAP Solution Managers bezeichnen. Es ist mehr als nur ein gemeinsamer Speicherplatz, in dem Dokumente für Design oder Schulung aufbewahrt werden. Es ist eine “Live”-Dokumentation.

Grundsätzlich lassen sich hier alle Geschäftsprozesse abbilden und dokumentieren – für den Fall, dass kein externes Prozess-Designtool zur Verfügung steht, übernimmt dies der interne webbasierte BPMN 2.0 Editor.

Was lässt sich also alles dokumentieren?

Erfassen lassen sich Geschäftsprozesse samt ihrer Prozessschritte und aller technischen Objekte, wie Transaktionen (GUI, Web, Fiori, usw.), Schnittstellen, Customizing und Eigenentwicklungen sowie Testfälle, die mit diesen Geschäftsprozessen verbunden sind.

Änderungsprozess

Interessant wird es dann aber erst wirklich, wenn die Prozess Struktur festgelegt ist und mit Leben befüllt wurde. Jetzt können die integrativen Fähigkeiten in anderen Bereichen des Solution Managers viel effektiver genutzt werden.

Ein gutes Beispiel ist der Änderungsprozess (ChaRM). Den Änderungsantrag im ChaRM kann man sowohl direkt in der CRM Web UI, aber auch aus der SolDoc mit direktem Bezug zu einem Dokument erstellen. Diese Datei beschreibt z.B. die Änderung einer funktionalen Spezifikation. Außerdem ist die SolDoc zu 100% in die Vorgangsarten des ChaRM  integriert, sodass Medienbrüche vermieden werden.

Testmanagement

Der logisch auf den Änderungsprozess folgende Schritt ist das Testmanagement, welches auch in den Änderungsprozess integriert werden kann. Das Testmanagement kann allerdings auch völlig unabhängig vom Änderungsprozess verwendet werden.

Um Tests auf der Basis der SolDoc durchführen zu können, müssen sinnvollerweise Testfälle und/oder ausführbare Einheiten (Transaktionen) gepflegt sein. Testfälle bestehen oftmals aus mehreren Testschritten, deshalb stellt der Solution Manager mit dem kostenlosen Add-on „Focused Build“ ein Tool zur Verfügung, um die Erstellung von manuellen Testfällen zu vereinfachen.

Mehrwerte für die bevorstehende S/4HANA-Transformation

Auch für die Planung einer SAP S/4 HANA-Migration ist der Nutzen einer gut gepflegten SolDoc nicht zu unterschätzen. Ein gutes Beispiel sind die Best Practices für S/4 HANA On-Premise: Zusammen mit einem S/4HANA Sandbox-System verschaffen Ihnen diese einen klaren Überblick über die neuen S/4HANA Prozesse, sodass Sie diese mit Ihren eigenen vergleichen können. Das Ganze liegt in einer sogenannten „Design Umgebung“ in der SolDoc. Dort können Sie nach Anforderung Best Practices-Prozesse kopieren, anpassen und eigene erstellen. Hier findet sich auch ein weiteres Integrations-Szenario wieder – das Anforderungsmanagement. Dieses ist auch komplett in die SolDoc integriert, sodass Sie Anforderungen nahtlos mit einem Business Prozess Design Dokument verknüpfen können.

Medienbrüche zwischen Dokumenten und Vorgängen wie Anforderungen, Änderungsanträgen, Änderungen oder auch Incidents gehören mit der Lösungsdokumentation der Vergangenheit an. Das schafft Transparenz hinsichtlich des Ressourcenmanagement sowie der Kostenkontrolle.

Abb. 2: Veranschaulichung des Prozess Managements als zentraler Faktor

Fazit – Mehrwerte des Prozessmanagements im Solution Manager?

Wo liegt also der wahre Wert des Prozessmanagements im Solution Manager?

Es gibt viele Tools auf dem Markt, die das Prozessmanagement visuell darstellen können. Während diese anderen Tools vielleicht einzelne Ergebnisse liefern (und kostenpflichtig sind, ist die SolMan-Lizenz als Teil Ihres SAP-Wartungsvertrags kostenlos), ist es der ganzheitliche Ansatz, der das Prozessmanagement dessen auszeichnet. Dieser integrierte, ganzheitliche Ansatz macht das Prozessmanagement des SolMan zu einem leistungsstarken Werkzeug, das langfristig einen echten Mehrwert bietet.